Samstag, 27. Juni 2015

Es tut sich was in Sachen der prekären Jobs aller Art



Die IG Metall hat die Wanderarbeiter des Internets, die Crowdworker, entdeckt und will nun aktiv werden. Hier ein Artikel in der Welt darüber.


Hier ein Forschungsprojekt, das klar herausgefunden hat, dass die Zunahme sogenannter atypischer Beschäftigungen wie Leiharbeit, immer mehr Minijobs und mehr auch zu immer mehr Trennungen und Problemen bei der Kindererziehung führt  ... und .. Mensch ich hätte gedacht, es würde unserer Regierung nie ein Licht aufgehen ... dass das den Staat viel Geld kostet und nun überlegen sie, was man da machen könnte.


Die Bildzeitung zum Thema Crowdwork.


Und mal ein Link zur Hans-Böckler-Stiftung, denn über die kam die Studie, an der ich neulich teilgenommen habe und über die kam auch das telefonische Interview, das ich gestern mal habe mit mir machen lassen um unsere Erfahrungen auf dem aktuellen Arbeitsmarkt bezogen auf Menschen im Alter und andere Randgruppen, die normale Arbeitsplätze nicht mehr finden werden, mal erzählt und meine Meinung dazu gesagt habe.

Diese Stiftung gehört zum DGB.


Studien rund ums Thema Arbeitsmarkt und Bezahlung usw.


Und hier die IG Metall selbst nun zum Thema der Arbeit, die Jürgen und ich machen, nämlich Crowdworking.


Da gibt es unten in diversen Links dann noch eine ganze Menge zu lesen. Ich pick mir da mal die Themen raus, die ich für besonders interessant halte.

Im ersten Link geht es darum, dass wir ja selbständig sind und keinen Mindestlohn kriegen usw. Ich persönlich halte es für unmöglich, das hinzukriegen, weil wir ja mit der ganzen Welt um die Jobs konkurrieren und nicht nur innerhalb Deutschlands.


Hier geht es darum, wie die Zukunft der Büroarbeit in Bezug auf das Auslagern an Crowsworker aussehen wird.


So nun noch ein Interview mit einem Arbeitsrechtler.


Mal schauen, wie sich das alles entwickeln wird. Wird sicherlich erstmal einige Jahre dauern überhaupt zu verstehen, dass Millionen von Menschen solche Tätigkeiten bereits längst ausüben.

LG Renate


Vorsicht mit Reinigungsmitteln

Das Mischen verschiedener Reiniger kann lebensgefährlich werden

Das hier ist eine Warnung für den Umgang mit Reinigern, die ich Euch von einer Freundin weiterleiten soll.

Einer ihrer Söhne ist gerade aus dem Krankenhaus zurück und nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen, hätte aber mit viel Pech sogar daran ersticken können, einfach bei der Arbeit beim Putzen zwei Reiniger gemischt zu haben.

Es handelt sich dabei um zwei Reinigungsmitten, die in der Lebensmittelverarbeitung angewendet werden, und zwar  heißen die Tolo 880 und Orbin S Forte.

Jürgen .. mein Mann hat ja mal 5 Jahre anorganische Chemie studiert .. vermutet, dass diese Reaktion eine von dem Chlor in Orbin S Forte war, das mit vielen chemischen und auch organischen Substanzen reagieren kann. Bei diesem Chlor handelt es sich vermutlich um Aktivchlor.

Früher war z. B. Domostos auch recht gefährlich und wurde mal entschärft, weil zu viele Unfälle passiert sind oder alle diese Rohrreiniger à la Rohrfrei sind das auch.

Ich glaube, im freien Handel, also zum Putzen für Privathaushalte, gibt es inzwischen ziemlich viele Vorschriften, um Gefahren zu vermeiden .. die Kindersicherungen bei den Verschlüssen von dem Putzzeugs gehören ja auch dazu.

Diese beiden Reiniger sind aber wohl welche, die hauptsächlich in der Lebensmittelherstellung benutzt werden.

Ich kopiere mal beim Hersteller raus, was dazu dabei steht.


Orbin S Forte

Soll so verdünnt werden, dass nachher zwischen 2 und 5 % Konzentration im Putzwasser sind.

"Alkalisch eingestelltes Schaumreinigerkonzentrat mit einem erhöhten Gehalt an Aktivchlor;
durch den Anteil spezieller organischer Komplexiermittel, in Kombination mit hochwirksamen
Tensiden, wird eine besonders intensive und gründliche Reinigung ermöglicht. "
 
Tolo 880*
 
Soll so verdünnt werden, dass nachher zwischen 0,125 und 3 % Konzentration im Putzwasser sind.

Ein neutrales, wasserverdünnbares Produkt mit einem breiten Wirkungsspektrum; die ausgewählte
Mischung verschiedener Quats ergibt ein Produkt von hoher Desinfektionswirkung, das auf allen
wasserbeständigen Oberflächen angewendet werden kann; das Produkt ist IHO-gelistet
 
Hinter diesem Produktnamen steht ein Sternchen .. da war ich nochmal suchen, was dazu auf deren Seite steht:
 
*Biozide vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformation lesen.
 
Das muss ich mal nachlesen:
 
 
Daraus mal:
 

Wirkungsweise

Biozide lassen sich in elektrophile, lytische und oxidierende Wirkstoffe einteilen. Elektrophile Biozide wie Glutaraldehyd, Isothiazolinone, Oxazolidine, Bronopol und DBNPA reagieren mit nukleophilen funktionellen Gruppen wie -SH (Thiol) und -NH (Amin). Dadurch werden z.B. die Amino- und Nukleinsäuren vernetzt, wodurch das Cytoplasma verklumpt. Lytische Biozide wie Quartäre Ammoniumverbindungen und Phosphonium-Verbindungen stellen amphiphile Tenside dar und lösen die Zellmembran auf. Auch Ethanol und Aldehyde wirken gegen die Zellmembran. Oxidierende wie Chlordioxid, Natriumhypochlorit oder Peroxyessigsäure zerstören die Zelle durch Bildung freier Radikale.[11][12]

http://www.baua.de/de/Chemikaliengesetz-Biozidverfahren/Biozide/Zulassungsstelle-Biozide.html 

Und daraus mal:

In Deutschland gibt es mehr als 30.000 Biozidprodukte, die zur Bekämpfung von Schädlingen wie Insekten oder Ratten, aber auch gegen Bakterien oder Pilze eingesetzt werden.
Als Mittel zur Bekämpfung unterschiedlicher Organismen sind Biozidprodukte potenziell auch gefährlich für Menschen, Tiere und die Umwelt und müssen dementsprechend mit der gebotenen Vorsicht gehandhabt werden. Um die notwendige Sicherheit für Verbraucher, Beschäftigte und die Umwelt zu erreichen und gleichermaßen die erforderliche Wirksamkeit der entsprechenden Produkte gewährleisten zu können, dürfen grundsätzlich nur nach behördlicher Prüfung zugelassene Biozidprodukte verwendet werden. Die deutsche Zulassungsstelle für Biozide ist die Bundesstelle für Chemikalien der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

..

Also der Junge, dem das passiert ist, hatte laut Krankenhaus eine Chlorgasvergiftung, weil er bei der Arbeit diese beiden Reiniger gemischt hat. Das geht mit husten los und kann, wenn man nicht schnell genug in ein Krankenhaus kommt, so schlimm werden, dass binnen 24 Stunden die Schleimhäute so anschwellen, dass man dabei ersticken kann.

LG Renate

 
 
 
 
 
 
 

Donnerstag, 25. Juni 2015

Über unseren Job als Online-Autoren

Juni 2015 - so läuft es aktuell


Jürgen und ich haben ja mal im Dezember 2011 zuerst bei Textbroker begonnen, als Autoren zu arbeiten, dann über 3 Jahre auch in einem anderen Portal, zum Teil sogar mehr als bei Textbroker, weil man dort verführt war aktiver zu sein wegen der Möglichkeit, ständig das verdiente Geld bestellen zu können .. und das ist bei uns nunmal immer Mangelware.

Dazwischen gab es dann noch ab und zu auch Extra-Kunden, einen davon auch sehr lange, aber ich vermute, der ist pleite. Es tut mir leid für ihn, er war ein netter Kerl, den ich recht gern mochte. Trotzdem ging es nicht mehr, monatelang mit extrem vielen Aufträgen in Vorkasse zu gehen, denn dabei ist es uns mehrmals passiert, dass man uns das Telefon, das Internet und zuweilen sogar fast den Strom abgestellt hat.

Wo die Probleme mit dem 2. Portal lagen, das habe ich in unserem Geschichten-Blog genauer aufgeschrieben. Den Link dahin werde ich Euch unten dran hängen, falls Ihr das gern nachlesen möchtet.

Der Übergang war recht schwierig, weil es halt mitten im Monat knallte und wir so erstmal wieder soweit vor kommen mussten, dass es kein Problem mehr darstellt, dass Textbroker immer das Geld, was man am Donnerstag bestellt, am Freitag überweist und das dann in unserem Fall am Montag auf dem Konto ist.

Inzwischen läuft das gut. Das Arbeiten ist so viel angenehmer und ruhiger. Wir haben insgesamt trotz weniger Wortpreis beide in jeder Woche mehr verdient als vorher.

Das liegt daran, dass man sich zumindest aktuell bei Textbroker viele gute Aufträge aussuchen kann und im anderen Portal überwiegend sehr kurze Produktbeschreibungen für Großkunden gebraucht wurden.

Ich habe weitere Kunden dazu gewonnen, die bei mir Direct Orders bestellen und schreibe recht oft auch in einem Team mit.

Wir arbeiten, da es bei Textbroker kein Reservierenmüssen von mehreren Aufträgen und dann Abarbeiten gibt, sondern man bequem rund um die Uhr wie man Zeit und Lust hat arbeiten kann, heute weniger gehetzt und recht ruhig. Ich weiß nicht, wie es Jürgen genau dabei geht, aber mir tut diese Art zu arbeiten sehr gut.

Ein gewisses Risiko bei Textbroker besteht für mich darin, dass ich von anderen Autoren her weiß, man kann leicht wieder eine Stufe runter kommen, das kann bei jeder Bewertungsrunde passieren, wenn man mal nicht so gut in Form ist, jederzeit.

Aktuell schreibe ich aber noch in der Stufe 4 und Jürgen noch in der Stufe 3 wie schon lange.

Ja ansonsten habe ich neulich über Textbroker einen Link zu einer Umfrage der Uni Kassel über das Crowdworking bekommen, was mich im Nachhinein sehr erstaunt hat, denn diese Studie gehört zu einer Aktion der IG Metall mit dem Ziel, die Arbeitsbediungungen für Crowdworker sicherer zu machen.

In Amerika gibt es diese Form der Arbeit schon sehr lange und einige Crowdworker wie die von Amazon sind aktuell dabei, sich in einer Gewerkschaft zu organisieren. Auf dieser Plattform, zu der ich Euch hier auch einen Link anhängen werde, werden auch Crowdorker-Portale bewertet, die offensichtlich sehr groß zu sein scheinen, von denen ich aber keins kenne. Die Texter-Portale, die wir kennen, sind gar nicht dabei.

Mir ist generell ja schon öfter aufgefallen, dass sogar im Fernsehen neuerdings für die unterschiedlichsten Berufe ähnliche Plattformen Werbung machen. Vor einigen Tagen suchte z. B. wieder eines davon Menschen, die dort ihre Dienste als Putzhilfen anbieten möchten.

Am Ende dieser Studie war eine E-mail-Adresse angegeben, unter der man den Professor von der Uni Kassel anschreiben konnte. Das habe ich dann mal gemacht.

Wir haben schon ein wenig gemailt und morgen wird er mich anrufen und ein langes und sehr ausführliches telefonisches Interview mit mir machen. Es gibt schon viele dieser Interviews, die zunächst einmal den Sinn haben herauszufinden, wie unsere Arbeit eigentlich abläuft und was man tun könnte, um sie sicherer zu machen.

Ich werde sicherlich dabei auch sagen, dass ich denke, diese Form der Arbeit wird genauso wie in den USA, wo es schon viele Millionen von Crowdworkern gibt, in Zukunft auch bei uns sehr schnell zunehmen. Ich halte deshalb nicht einen Mindestlohn dafür, sondern nur ein existenzsicherndes BGE für die einzige Möglichkeit, es besser zu machen.

Da Arbeit dieser Art unabhäng von Landesgrenzen ist und jeder weltweit auf diese Art arbeiten kann, macht ein Mindestlohn überhaupt keinen Sinn und es wäre sicherlich für die Betreiber der Plattformen auch gar nicht machbar, so viel für diese Arbeiten zu bezahlen.

Dass diese Form von Arbeit überall auf der Welt feste Arbeitsplätze ersetzen wird ist klar.

Im Falle von kaufmännischer Arbeit wäre fast alles denkbar, an Plattformen auszulagern, wo es die Menschen freiberuflich erledigen. Texte zu schreiben ist nur ein winziger Aspekt darunter.

Ich habe selbst schon Texte über neue Systeme geschrieben, die alles mögliche können wie Buchführung, Verkauf und vieles mehr.

Und wie man sieht, klappt das sogar bei körperlichen Arbeiten in gewisser Weise wie mit den Putzstellen, auch wenn diese Menschen die Arbeit an sich dann in ihrer Nähe und körperlich ausüben werden, aber bezahlt werden sie sicherlich genauso wie wir über das Portal werden, und darauf kommt es ja an.

Na ja .. das war es dann mal.

Nun der Link mit meinem Gemecker über das andere Texter-Portal, wo wir nicht mehr arbeiten:


Und dann noch der Link zu der neuen Seite über die Zukunft der Crowdworker weltweit:


Wer Lust hat, findet unter Debatte dort auch irgendwo den Link zu dieser Studie und kann auch teilnehmen.

LG Renate

Die angeblich gewaltlose Fan-Fennel-Methode

So ein Dominanzverhalten ist alles, aber nicht gewaltlos!


Vor vielen Jahren habe ich mal meine Meinung zu einem Buch von Jan Fennel in meinem damaligen Hufrehe-Forum gesagt und von etlichen meiner Mitglieder diese Meinung auch bestätigt bekommen. Das Buch habe ich damals in der englischen Originalausgabe einer Frau zuliebe gelesen, die zu der Zeit offiziell die Lebensgefährtin eines meiner Söhne war, inoffiziell aber längst unter anderem auch die Geliebte des Lebensgefährten einer meiner Töchter.

Bei mir selbst war damals gerade meine Ehe in die Brüche gegangen und ich hatte mich frisch in Jürgen, meinen heute 2. Ehemann verliebt.

Erst jetzt habe ich einige Dinge erfahren, die mir gerade die Schuhe ausgezogen haben.

Der Begriff Sublimierung kam früher einmal in einem Nick dieser Frau in verdeckter Form vor.

Sublimierung kann zwei Bedeutungen haben, nämlich einmal die Ablehnung triebhafter Sexualität, aber auch den Wunsch, vom Rang her über allen anderen Menschen zu stehen und so einen Rang anzustreben.

Und das zweitere davon passt sehr gut zum angeblich gewaltfreien Dominanzgebaren der Jan Fennel gegenüber Hunden.

Ich habe einiges dazu in unserem Blog über unser Privatleben aufgeschrieben und dazu auch einige Passagen herausgesucht, die genau zeigen, was Jan Fennel empfiehlt, um Hunden klarzumachen, wer das Alphatier im Haus ist.

Ich persönlich denke nicht, dass Rudeltiere oder Herdentiere wirklich so miteinander umgehen, auch Wölfe tun das nicht, ich habe nämlich schon welche beim Fütterungsverhalten im bayerischen Wald selbst beobachtet.

Hunde streiten gelegentlich, Pferde tun das auch.

In einer Ehe oder Familie, wo es keinen Streit gibt, hat einer nicht das geringeste zu sagen und wird vom anderen komplett unterdrückt.

Wohl fühlt sich dieser Mensch, der bei einem Konflikt nichtmal wagen kann, den Mund aufzumachen, ganz sicher nicht.

Und das wird einem Hund keinesfalls anders gehen.

Na ja ... mehr im Link .. die Passagen über Jan Fennels Erziehungsmethoden werden hoffentlich jedem Hundefreund die Schuhe ausziehen, mir jedenfalls ja.


LG Renate

Neue Erkenntnisse zu Darmbakterien/Gehirn/Immunsystem

So wichtig ist eine ausgewogene Ernährung für das Gehirn


Ich habe da gerade etwas Neues gelesen, wieder über meinen Newsletter, den ich immer von NetDoktor kriege. Werde aber sicherheitshalber noch mehr Links dazu suchen.

Es geht darum, dass eine gute Zusammensetzung der Darmbakterien offensichtlich über Botenstoffe mit dem Immunsystem im Gehirn in Verbindung steht und es bei einer schlechten Zusammensetzung der Darmbakterien zu Störungen kommt.

Das kann laut diesem Artikel besonders wichtig in Bezug auf Krankheiten wie Alzheimer und Multiple Sklerose sein und eine ausgewogene Ernährung wird laut diesen Aussagen vermutlich vorbeugend bei diesen Krankheiten wirken.

Es folgen jetzt einige Links, damit Ihr das noch vertiefen könnt, wenn es Euch interessiert.

LG Renate




Mittwoch, 24. Juni 2015

Koliken durch Fütterungsfehler

Ein so denke ich besonders wichtiges Pferdethema


Ich habe gestern Abend einen Auftragstext über "die Fütterung von Pferden mit Kolikneigung" geschrieben, der recht lang werden sollte.

Weil ich das für einen besonderen Lieblingskunden von mir besonders gut machen wollte, habe ich mir dazu dann auch mein Lehrbuch von der Tierärztlichen Hochschule Hannover mit dem Titel "Pferdefütterung" in der 4. erweiterten und aktualisierten Auflage von Professor Meyer und Professor Coenen zur Hand genommen und mir alles zum Thema Kolik dort genau durchgelesen.

Daraus möchte ich vorneweg ein Zitat übernehmen, das ich für besonders wichtig halte:

"Jährlich erkranken von 100 Pferden 10 an einer Kolik. Für ihre Entstehung sind vorrangig Fehler in der Fütterung verantwortlich (Tab. 95 und Abb. 45). Begünstigend wirken wenig oder überanstrengende Bewegung, Aufregung, Streß, Parasitenbefall, Intoxikationen, Infektionen, selten Witterungseinflüsse. Die oft unterstellte besondere Anfälligkeit des Verdauungskanals von Pferden für Koliken besteht nicht, wenn die Tiere artgerecht ernährt werden."

Ist das nicht krass?

Ich habe nun schon mehrfach in meinem Umfeld miterlebt, dass Pferde sogar an einer Kolik gestorben sind, die ich über die Pensionsställe, in denen wir mit unseren Pferden waren, näher kennengelernt habe.

Selbst erlebt habe ich in unserem Wohnort Depenau mit Pferdehaltung hinter dem Haus bei Chiwa mehrere leichte Koliken, immer sonntags passiert, wo ich später durch Aufhängen eines Schildes, doch mit Futter immer zuerst zu mir zu kommen, damit ich es kontrollieren kann, bald herausfand, dass das halbe Dorf am Sonntag unsere Pferde mit Brotresten füttern kam, was dann an diesen Tagen viel zu viel Brot wurde. Nachdem ich die Leute darüber aufgeklärt habe, dass ich das ein wenig unter Kontrolle behalten muss und sie klingeln möchten, bevor sie füttern, hatte Chiwa nie wieder eine Kolik in Depenau. Nixe und Reno hatten dort nie eine Kolik.

Eine Schlundverstopfung erlebten wir einmal bei Nixe, als sie in einem Pensionsstall besonders kurz geschnittene Heulage gefressen hatte. Das passierte mitten in der Nacht, kein Tierarzt zu erreichen, und war gar nicht witzig. Mit einigen großen Schlucken Bacardi, den ein Nachbar von uns noch im Haus hatte, konnten wir diese Schlundverstopfung bei Nixe dann selbst beheben.

In einem anderen Pensionsstall gab es gegen Ende des Frühjahrs nur noch Stroh, weil das Heu alle war. Die Pensionspferde wurden noch nicht auf die Weide gelassen, sondern nur die Zuchtstuten mit ihren kleinen Fohlen.


Wieder war es Nixe, der das viele Stroh nicht bekam. Und sie war nicht das einzige Pferd dort, das leichte Koliksymptome zeigte, obwohl wir täglich stundenlang aus reiner Verzweiflung mit unseren Pferden die Wegkanten abgrasen gingen, aber das reichte nicht aus, um die Schäden dieser Strohfütterung auszugleichen.

Sehr schlimm traf es Nixe nach dem Umzug zu meiner jüngeren Tochter. Mein früherer Schwiegersohn war immer der Meinung gewesen, sie sei zu dick. Sie erlitt dort eine Sandkolik und musste operiert werden. Sie überlebte und meine Tochter verstand schlagartig, dass man auch dicke Pferde nicht hungern lassen darf.

Ich habe auch einmal eine tödliche Kolik miterlebt, weil eine Tierärztin eine Darmbeinlähmung, also ein Rückenleiden, bei einem Pferd in einem anderen Pensionsstall nicht erkannte. Hier lag der Tod dieses armen Tieres nicht an falscher Fütterung, die dort in Ordnung war.


Lange hatten wir dann nichts mehr mit Koliken zu tun, denn unsere Pferde wurden nicht falsch gefüttert und Stallwechsel hatten andere Gründe.

Ausgerechnet in einem Stall mit Stallbetreibern, die uns intelligent und gebildet erschienen, aber offensichtlich ihren durchaus vorhandenen Verstand nicht dazu nutzten, die Pferde in ihrem Zuchtstall und auch die Pensionspferde anständig zu füttern, erlebten wir bei deren eigenen Pferden ständig Koliken bis hin zu einer tödlich verlaufenden, erfuhren, dass das auch nicht die erste tödliche Kolik dort bei eigenen Pferden war und unsere Chiwa kriegte anstatt einer Kolik Hufrehe. Prima blieb wie durch ein Wunder verschont von Koliken, Staubhusten oder Hufrehe. Wahrscheinlich hat sie eine ungewöhnlich robuste Gesundheit.

Der Grund für die ständigen Koliken in diesem Stall lag an vielen Dingen. Dort wurden verschimmelte Heulage und Heu sowie Heulage mit Sumpfschachtelhalmanteilen verfüttert. Die Tiere bekamen zu wenig Wasser, zu kleine Futterrationen an Raufutter, aber heimlich hinter dem Rücken dann Riesenmengen von Kraftfutter dazu. Dass so eine Art zu füttern eine Zeitbombe ist und so kein Wunder, dass dort laufend Pferde sterben mussten, wundert einen leider nicht. Wir sind dann dort panisch geflüchtet. Chiwa war zu dem Zeitpunkt schwer krank und hat mehrere Monate gebraucht, sich in einem anderen Stall davon wieder zu erholen, wo die Fütterung anständig ist, es gutes Heu und Stroh und auch genug davon gibt.

Eine Freundin von uns verlor unlängst ihr Pferd in einem Pensionsstall an einer tödlichen Kolik, wo den Tieren nicht genug Bewegungsmöglichkeiten gegeben wurden, weil es keinen täglichen Winterauslauf seitens der Stallbetreiber, sondern nur Boxenhaltung gab.

Wir sind jetzt Gott sei Dank mit unseren Pferden wieder auf der sicheren Seite.

Die einzige Ausnahme, die das Fachbuch, in dem ich gerade lese, bei Kolik nennt, sind sehr alte Pferde, die im hohen Alter zu Koliken neigen können, weil sie sich aus Altersgründen leider nicht mehr genug bewegen.

Ansonsten werden dort als Gründe für Koliken, die neben der falschen Fütterung Auslöser sein können, Stress, Überanstrengung, zu wenig Bewegung, Vergiftungen, Infektionen und nur ganz selten auch Witterungseinflüsse genannt.

Alles andere liegt nach Auffassung der beiden Professoren, die dieses Buch geschrieben haben, an falscher Fütterung.

Ich möchte Euch deshalb jetzt kurz aufschreiben, was laut der in diesem Buch befindlichen Tabelle 95 alles eine Kolik auslösen kann.
Es geht los bei falscher Futtermittelauswahl und falscher Rationszusammenstellung:

Zu wenig Rohfaser und zu stärkereiches Kraftfutter wie Weizen oder Roggen können den Magen überladen oder verkleistern, Magen und Darmkaratthe auslösen und zu Fehlgärungen führen.

Zu Verstopfungskoliken im Blinddarm und Dickdarm kommt es bei zu viel Stroh in der Ration.

Auch zu langfaseriges Futter wie Rotklee in der Blüte kann eine Kolik auslösen, und zwar dann im letzten Ende des Dickdarms.

Koliken vom Magen beginnend bis hin zum Blinddarm und Dickdarm lösen zu viel junges Grünfutter, Leguminosen wie Klee und Luzerne. Kohl, Äpfel und Brot aus, alles immer dann, wenn zu viel davon gefüttert wird, denn alle diese Futtermittel blähen und sind in zu großen Mengen deshalb sehr gefährlich.

Kleien und Nachmehle im Übermaß wiederum können zur Darmsteinbildung und Koliken aus diesem Grund führen.



Der nächste Punkt sind Koliken aufgrund ungenügender Futterqualität:

Verschimmeltes Futter (nicht nur Heu und Heulage, sondern auch Kraftfutter), schlecht abgelagertes Futter (auch hier nicht nur Heu, sondern auch Kraftfutter), angefaultes Saftfutter oder angefaulte Silage oder geschnittenes Grünfutter, das zu lange auf einem Haufen gelegen und sich erwärmt hat löst nicht nur die unterschiedlichsten Kolikformen, sondern außerdem auch Hufrehe aus.

Auch Stroh mit einem hohen Windhalmanteil ist gefährlich. Ich weiß leider nicht, woran man Stroh dieser Art erkennt. Dieser Begriff begegnet mir zum ersten Mal.

Sehr schmutzes Saftfutter kann neben normalen Koliksymptomen auch eine Sandkolik auslösen. Was das heißt, habe ich oben an der Kolik-Op von Nixe, die eine Sandkolik hatte, ja beschrieben.

Der dritte Aspekt für Koliken sind Fehler bei der Futterzubereitung:

Schlecht zubereitetes Getreide, zu kurz geschnittenes Stroh, zu kurz geschnittenes Gras wie Rasenmäherschnitt und nicht eingeweichte Rübenschnitzel können von der Schlundverstopfung an bis hin zur Dickdarmkolik alle möglichen Koliken auslösen.

Auch das haben wir ja schon mit Nixe bei der kurzen Heulage einmal erlebt.

Der 4. Aspekt der Fehler, die eine Kolik auslösen können, liegt in der Haltungs-, Fütterungs- und Tränketechnik.

Zu wenig Mahlzeiten, zu große Kraftfuttermengen pro Mahlzeit, unregelmäßige Fütterungszeiten, unkontrollierte Möglichkeiten, Kraftfutter oder junges Weidegras zu fressen, plötzlicher Futterwechsel wie rauf auf die junge Weide ohne vorsichtig anzuweiden, zu große körperliche Belastung direkt nach der Fütterung, aber auch zu wenig Bewegung, zu wenig Wasser, aber auch zu kaltes Wasser, alles das kann nicht nur Koliken der unterschiedlichsten Art, sondern auch Hufrehe auslösen.

Zu viel Eiweiß im Futter führt übrigens außer zu einer Kolik meistens nicht zu Hufrehe, sondern eher zu allergischen Reaktionen wie einer Heustauballergie oder dem Sommerekzem.

Ja, was soll ich sagen.

Es ist echt krass, wenn eigentlich eine umsichtige Fütterung Koliken gar nicht entstehen lassen würde, aber offensichtlich so oft Fehler dabei gemacht werden, dass jedes Jahr 10 von 100 Pferden eine Kolik bekommen und viele davon sogar daran sterben müssen.

Macht Euch deshalb bitte unbedingt schlau, was für Futter und wie viel davon Euer Pferd bracht, lernt auch was über Giftpflanzen und achtet unbedingt auch darauf, wie in Eurem Pensionsstall gefüttert wird, falls Ihr Eure Pferde nicht in Eigenregie versorgt.

Und wenn die Gefahr besteht, dass Nachbarn oder Spaziergänger gefährliche Dinge über den Zaun werfen, kann ich Euch  nur raten, dass erklärende Hinweise, warum nicht gefüttert werden sollte, besser sind als reine Verbotsschilder.

Reine Verbotsschilder lösen bei den Menschen oft eine Art Protest aus, die es ja oft nur gut meinen und selbst gar keine Unmengen füttern. Wenn Ihr aber erklärt, dass viele Leute was über den Zaun schmeißen können und es dann zu einer lebensgefährlichen Kolik kommen kann, das begreifen viele Spaziergänger eher und beherzigen es dann auch.

LG Renate

Montag, 22. Juni 2015

Multiple Sklerose und Ernährungsprophylaxe

Was passiert bei der Schub-Behandlung? - Wie könnte eine Ernährungsprophylaxe aussehen?


Ich habe mich neulich mal eingehend mit dem Thema beschäftigt, zumal ich über die jahrelange Beschäftigung mit der Autoimmunkrankheit Hufrehe bei Pferden ja eine Menge über Autoimmunkrankheiten gelernt habe, und Multiple Sklerose ist eben auch eine Autoimmunkrankheit.

Ich habe dabei sogar was entdeckt, das mir bei Hufrehe bisher noch nicht klar war, bin allerdings bei den Fällen, wo Hufrehe nicht durch zu viel Cortisolausschüttung entsteht, dann doch noch nicht weiter gekommen, den Link werde ich Euch aber einfach hier auch noch dran hängen ... bissel Chaos kennen meine Leser und Leserinnen ja von mir .. das gehört in diesem Blog nunmal dazu.

Also viel Spaß beim Lernen und Tüfteln über schwierige Stoffwechselproblemen und einfachen Lösungen beim Essen, die nicht schaden, nur helfen können.

Zum Thema Multiple Sklerose, Cortinsoneinsatz und Omega-3-Fettsäuren usw.:


Und zum Thema Hufrehe, Cortison-Rehe, Cushing Syndrom, die Rolle der Phopholipase A2 usw.:


LG Renate