Sonntag, 7. September 2014

Interessante Zahlen von der Deutschen Rentenversicherung

Immer  mehr Menschen haben einen Job, aber immer weniger können auch davon leben!


Mir ist da so ein Heft von der Deutschen Rentenversicherung ins Haus geflattert, das recht interessant ist, weil man da viele Zahlen über Menschen findet, die zwar arbeiten, aber nichts verdienen, und auch darüber, dass das immer mehr werden.

Sowas gefällt mir immer und passt auch gut zu unserem Blog und dem Thema Armut in Deutschland, deshalb möchte ich das hier mal aufgreifen.

In der Einleitung gleich erzählt der Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund Dr. Axel Reimann was davon, wie toll doch die neue Versicherungspflicht für Minijobber wäre.

Also so ganz stimmt das aber nicht, Herr Dr. Reimann.

Ich such dazu mal den Wikipedia-Link, denn das ist auch nur bedingt der Fall:

Bei 400 - 450 Euro ist das wohl so .. darunter kann man was selbst zahlen, muss aber nicht, aber der Arbeitgeber muss ... das bringt klar schonmal was in die Rentenkasse .. auch wenn es einen schlussendlich nicht davor schützen wird, wenn man nur solche Jobs hatte, später ergänzend Sozialhilfe beantragen zu müssen.

Aber !!!!

Bei Minijobs, wo man weniger als 175 Euro im Monat verdient, ist das nicht mehr so .. und davon gibt es sicherlich auch viele.


Nun mal zu den schönen Zahlen, die in diesem Heft dabei waren:

Noch haben 29,81 Millionen Menschen in Deutschland einen sozialversicherungspflichtigen Job, 4,8 Millionen haben nur einen Minijob und 2,7 Millionen haben zusätzlich zum Job noch einen Minijob, dann gibt es noch 1,9 Millionen Beamte und 4,5 Millionen Selbständige, wozu auch die Freiberufler gehören. Was freiberuflich arbeiten heißen kann oder auch selbständig überhaupt, damit kennen wir uns gut aus. Das heißt noch lange nicht, dass man in Deutschland davon auch leben kann.

Genauso wenig heißt sozialversicherungspflichtig, dass man davon wirklich immer mit der ganzen Familie auch leben kann oder selbst alleine oft nicht.

.......

Nun kommen aber auch in diesem Heft der Deutschen Rentenversicherung auch Zahlen darüber, wer in Deutschland von seinem Einkommen denn überhaupt noch leben kann, und die sind richtig interessant.

Knapp ein Viertel aller Beschäftigten in Deutschland gehört nämlich zu den sogenannten Geringverdienern und hat einen Stundenlohn von weniger als 9,30 Euro. Es sind mehr Frauen als Männer davon betroffen, aber das ist ja in Deutschland irgendwie klar, war schon immer so, dass Frauen weniger Geld kriegen.

Bei den Frauen hat fast die Hälfte nur einen Teilzeitjob.

Zur Zeit bekommen nur 2,7 Prozent aller Rentner Sozialhilfe dazu.

Aber das wird sich bald ändern, schreiben sie.

Klar wird sich das bald ändern.

Na ja, sie schreiben dann, man kann ja Zuschüsse vom Staat kriegen wie Wohngeld, Sozialhilfe oder Hartz IV.

Für alle, die die Regelsätze bei der Sozialhilfe und beim Hartz IV noch nicht kennen, hier nochmal die aktuellen Zahlen:

391 Euro für einen Alleinstehenden oder den Haushaltsvorstand

353 Euro pro Person für Paare, die zusammen leben

313 Euro für andere erwachsene Haushaltsmitglieder

296 Euro für Jugendliche von 14 - 18 Jahren

261 Euro für Kinder von 6 - 14 Jahren

229 Euro für Kinder von 0 bis 6 Jahren

Dazu kommt das Geld für die Miete und Nebenkosten, aber nur der Anteil, der als angemessen gilt, und das ist bitter wenig.

...

Drollig auch eine Beratung für Schichtarbeiter, Ernährungstipps und mehr und so.

Und es steht definitiv dabei, wie ungesund Schichtarbeit und Nachtarbeit sind.

Na ja .. in Deutschland beim Zwang zur Leiharbeit leider eher die Regel als die Ausnahme, und gerade solche Jobs werden auch noch saumäßig bezahlt und man wird gezwungen, sie auszuüben, wenn man ergänzende Leistungen nach Hartz IV kriegt.

Also doch .. dieses Heftchen hat was.

Falls Ihr es auch in Eurem Briefkasten hattet, ruhig mal genauer reinlesen. Ich vermute, es war ne Postwurfsendung an alle Haushalte.

LG
Renate

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