Mittwoch, 25. Juni 2014

Zu viel Klee auf der Weide kann gefährlich werden

Ein paar Infos über Klee

Ich halte in Deutschland Klee unter anderem weit eher für einen Hufrehe-Auslöser als zu viel Fruktan im Weidegras. Das mag in anderen Ländern anders sein, aber nicht bei uns.

Das da oben ist Rotklee, den ich neulich auf dem Fußweg zum Stall gefunden und gleich fotografiert habe. Wir haben auf unseren Weiden in Reuterkoppel keinen Rotklee.

Hier müsst Ihr ein bisschen genauer hinsehen. Die großen Kleeblätter sind auch Rotklee, nur ohne Blüten, die kleinen mit den winzig kleinen gelben Blüten, das ist Sumpfhornklee. Es gibt auch noch andere Hornkleearten, die so ähnlich aussehen. Bei viel Hornklee muss man noch mehr aufpassen als bei viel Weißklee oder Rotklee. Warum erkläre ich Euch gleich weiter unten.
Nun nun Weißklee, der zumindest bei uns auf den meisten Weiden am verbreitesten ist.

Generell enthält Klee überhaupt kein Fruktan, löst aber nachweislich trotzdem bei vielen empfindlichen Pferden Hufrehe aus. Früher hat man angenommen, das läge an zu viel Eiweiß, später es könnte an viel Stärke liegen.

Ich habe herausgefunden, dass Klee noch mehr enthält als nur viel Eiweiß und Stärke, nämlich auch sehr viel Gerbsäure, die das Vitamin B1 hemmt, aber auch Oxalsäure, die in größeren Mengen giftig werden kann, weil sie fast sämtliche Spurenelemente und Mineralstoffe bindet und so den Stoffwechsel empfindlich stören kann, und zwar auch die Sauerstoffversorgung, denn sie bindet auch Eisen.

Die Konzentration von Oxalsäure ist in den verschiedenen Kleearten nicht gleich hoch. Hornklee enthält am meisten Oxalsäure, deshalb darf von dieser Kleeart noch weniger auf den Weiden sein als von den anderen beiden Arten.

Dann ist es noch so, dass Klee auf Stress mit der Ausschüttung von Blausäure reagiert. Das ist nicht immer so, kann aber sehr viel werden, und zu biel Blausäure ist ein starkes Gift.

Es reagieren trotzdem nicht alle Pferde gleich empfindlich auf Weiden die voll Klee sind. Warum das so ist, das weiß ich nicht. Das ist auch bei anderen Sachen so, dass wirklich gesunde Tiere immer etwas mehr von einem Schadstoff vertragen als gesundlich bereits angeschlagene.

Also ... wenn bei Euch auf einer Weide extrem viel Klee wächst, würde ich empfehlen, dort kein Pferd 24 Stunden grasen zu lassen, sondern allerhöchstens stundenweise und dann Heu dazu füttern. Das ist bei jedem Pferd sicherer. Ein Pferd, das einmal Hufrehe gehabt hat, behält diese Anfälligkeit ein Leben lang bei und reagiert später bei wesentlich weniger von einem Hufrehe-Auslöser bereits mit einem neuen Hufrehe-Schub als vorher.

LG Renate

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dein Kommentar wird nach Prüfung durch einen Moderator frei gegeben.