Montag, 16. Juni 2014

Paro - ein lebensechtes Plüschtier für Senioren

Für richtige Haustiere und wirkliche Pflege bleibt leider in dieser Gesellschaft keine Zeit mehr


Ich hörte über eine gute Bekannte, deren Mann Pflegekräfte ausbildet, von der Babyrobbe Paro, die wohl auch bald in deutschen Alten- und Pflegeheimen eingesetzt werden soll, um mit ihrem Liebreiz Alte und Behinderte ein wenig glücklicher zu machen, weil es doch durchgedrungen ist, dass Tiere Menschen viel geben können und ihr Leben bereichern.

Warum es nun ausgerechnet eine Art Roboter wie diese Robbe Paro sein muss, die wie viele Kinderspielzeuge eben reagiert, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.

Paro kommt aus Japan, einem Land, von dem es im Spiegel heißt, dass auf drei Pflegefälle ein Pfleger oder eine Pflegerin kämen. Dennoch scheint man auch dort nicht genug Zeit zu haben, den Alten ein richtiges Tier zu lassen, das sie lieben und mit Hilfe der Pflegekraft versorgen können. Auch in Japan kommen immer mehr Alte in die Pflegeheime, weil die jungen Menschen aus beruflichen Gründen keine Zeit mehr haben, sich um die pflegebedürftigen Alten zu kümmern.

In Deutschland sieht es viel schlimmer aus. Hier gibt es nicht so viele Pflegekräfte, dass eine sich um lediglich drei Alte oder andere pflegebedürftige Menschen kümmern könnte.

Es könnte hier anders aussehen, wenn wir denn nicht Hartz IV, sondern ein gesichertes Grundeinkommen für alle Menschen hätten, so dass Angehörige die Möglichkeit hätten, sich selbst um ihre Alten und Pflegefälle zu kümmern, ohne in große finanzielle Not zu geraten. Sicherlich würden es dann auch viele Menschen tun.

Das wichtigste vor dem Tod meiner Mutter war ihr im Leben neben mir ihre Katze Blanka.
 

Bei mir zu Hause konnte Mama ihre Blanka halten. Ich habe ihr eben dabei geholfen, das Tier zu versorgen.
Es war Mama auch klar, dass Blanka bei mir bleiben wird, wenn meine Mutter nicht mehr leben würde und dem Tier kein ungewisses Schicksal bevorsteht.

Heute rede ich oft mit alten Leuten, die ihr genauso altes Haustier verloren haben und sich nicht trauen, sich noch eines anzuschaffen vor Angst, was dem Tier geschehen könnte, wenn sie selbst ins Altersheim müssen, weil sie es nicht mehr schaffen, alleine zurechtzukommen.

Ist das nicht traurig?

Aber so sieht es in unserer Gesellschaft heute leider aus. Alte Menschen werden abgeschoben, wenn sie nicht mehr können. Auf ihre Bedürfnisse nimmt niemand Rücksicht und was aus ihren Haustieren wird, das interessiert niemand, denn auch denen steht ja oft ein ungewisses Schicksal bevor.

Und nicht jeder alte Mensch ist dement, wenn er in ein Pflegeheim muss oder so dement, dass er sich nicht mehr an sein Haustier erinnern würde. Meine Mutter war schwer dement, aber wer Blanka war, das wusste sie genau und hat ihre Katze bis zu ihrem Tod niemals vergessen, auch nicht in den Wochen, die sie davor mehrfach im Krankenhaus sein musste. Auch da hat sie täglich gefragt, ob es Blanka auch gut geht.

Mehr Infos über die Robbe Paro findet Ihr hier:



Das Foto oben habe ich aus diesem Artikel hier:


LG Renate

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