Samstag, 21. September 2013

Zoff mit dem Jobcenter - die Zweite

Berufsbild eines Online-Autors fürs Gericht


Damit sie mal begreifen, was wir eigentlich machen und dass man da nicht von heute auf morgen sofort mit viel Verdienst mitmischen kann.

Siehe unten

LG Renate

Berufsbild: So arbeitet ein Online-Autor

Damit sich sowohl das Fallmanagement und die Leistungsabteilung des Jobcenters als auch die bearbeitende Richterin oder der Richter unserer Klage vorstellen können, was wir beruflich machen, hier eine Erklärung.

Ein Online-Autor übt eine Tätigkeit aus, die darin besteht, Texte zu verfassen, die im Internet veröffentlicht werden. Diese Texte können sehr unterschiedlich aussehen. Es können journalistische Texte sein, Texte für soziale Netzwerke mit sehr privatem Charakter, Texte für Foren, die genauso privat wirken müssen, Texte für Blogs, die meistens eher neutral verfasst werden, Texte für Pressemeldungen, um Firmen vorzustellen, Produktbeschreibungen für Online-Shops, Werbetexte für Online-Shops, die oft sehr phantasievoll aussehen müssen und in denen sogenannte Backlinks versteckt werden, Gedichte, kurzweilige Geschichten oder ganze Romane, die später unter einem Pseudonym verfasst werden. Auch Ratgeber werden oft verlangt. Es gibt auch viele Aufträge, bei denen Texte über Musik und die dazu gehörenden Künstler verlangt werden, Texte über Spielfilme, Fernsehserien, aktuelle Nachrichten oder Online-Games. Andere Auftraggeber wünschen sich Erfahrungsberichte über bestimmte Portale und soziale Netzwerke oder ganz private Erfahrungsberichte wie über das eigene Studium, die Schulausbildung oder Erfahrungen mit Kindern und Haustieren. Auch über Hobbys kann man viel schreiben genauso wie Texte über Webestpots. Umso breiter das Allgemeinwissen, umso größer ist die Chance, Aufträge bearbeiten zu können.

Weitere Verdienstquellen sind eigene Blogs. Einen Blog so aufzubauen, dass er über Google-Werbung Einnahmen erzielt, dauert mehrere Jahre, kann aber irgendwann sehr gewinnbringend werden. Das ist einerseits eine reine Fleißarbeit, aber man muss auch ein Gespür für Themen haben, die die Menschen veranlassen, den Blog regelmäßig zu lesen und sollte gute Kontakte in diverse soziale Netzwerke haben und diese auch pflegen, damit solche Blog-Einträge von anderen Leuten weiter geteilt werden. Dazu muss man auch selbst bereit sein, die Interessen anderer Menschen wahrzunehmen, darauf einzugehen und auch deren wichtige Anliegen im Internet teilen und verlinken. So entsteht ein Netzwerk, das für eigene Blogarbeit unerlässlich ist und viel Arbeit macht, sich überhaupt eines aufzubauen.

Um einen eigenen Blog zu pflegen, muss ein Autor tagtäglich neue Ideen haben und diese Ideen auch im Blog aufschreiben und über sein Netzwerk weiterleiten. Ein eigener Blog kann auch gute Kunden bringen, denn die beiden, mit denen wir bisher am meisten Umsatz machen konnten, fanden uns über unseren eigenen Blog.

Die meisten Aufträge finden Online-Autoren in Texter-Portalen. Hier muss man sich bewerben und einen Probetext schreiben. Danach wird man eingestuft. Man kann bei guter Arbeit höher gestuft werden und bekommt dann einen besseren Wortpreis für seine Arbeit. Man hat auch mehr Auswahl an Texten, wenn man in einer höheren Stufe schreibt. Die Anforderungen in höheren Stufen werden allerdings oft schwerer und erfordern oft mehr Recherche, mehr Kreativität und mehr technische Kenntnisse, beispielsweise den sicheren Umfang mit HTML-Programmierung und viele andere Dinge, die beim Web-Design erforderlich sind.

Wir sind beide bereits mehrfach höhergestuft worden.

Eine weitere Möglichkeit in den Portalen ist es, Direkt-Kunden zu finden oder aber in Teams eingeladen zu werden. Beides wird besser bezahlt (0,2 Cent pro Wort) als die Erledigung von sogenannten Open Orders. Wir haben beide schon geschafft, Direkt-Kunden zu finden oder in Teams aufgenommen zu werden. Erfahrungsgemäß sind solche Projekte aber oft von kurzer Dauer und man muss sich immer wieder neu derartige Auftraggeber durch gute Arbeit verdienen.

Trotzdem sagte uns Herr Nxxxxxxx bei dem Termin am 30.05.13, wir hätten ja keine Erfolge zu verzeichnen und deshalb könne er unsere Firma nicht fördern und wir müssten nun erneut wieder erfolglos nach Arbeit suchen, was mit über 60 eine reine Illusion und auch mit weit über 50 sehr unwahrscheinlich ist, zumal wir ja beide nicht mehr ganz gesund sind.
….
Der typische Tag eines Online-Autors:

Morgens stellen wir den Radio-Wecker immer so ein, dass wir gleich von den Kurznachrichten geweckt werden. Mit Nachrichten auf dem Laufenden zu sein, ist unerlässlich für einen Journalisten, und wir sind ja so etwas ähnliches wie Journalisten.

Zuhören, eventuell gleich etwas davon im eigenen Blog übernehmen, aufstehen, frühstücken, die ersten Aufträge vom Vortag bearbeiten. Dann darauf achten, neue Aufträge zu bekommen. Ständig mails holen um zu schauen, ob bearbeitete Aufträge abgenommen wurden oder die Kunden noch Änderungswünsche haben sollten, die sofort erledigt werden müssen. Unsere Kunden haben es fast immer eilig und warten auf die Texte.

Unsere Freizeit besteht nur darin zu schlafen, mit unserem Hund spazieren zu gehen, nachmittags zwei Gnadenbrotpferde auf einem Bauernhof zu besuchen und dort eine Weile zu entspannen, gelegentlich einzukaufen, abends zu kochen und gemeinsam zu essen und sehr seltenen Treffen mit einem letzten unserer Kinder, das trotz Hartz IV noch Kontakt mit uns zulässt.

Ständig Fotos von Landschaften, Tieren, Pferden, Blumen und vielem mehr zu machen, gehört zu unserer Freizeit dazu, die nie nur Freizeit ist, sondern immer auch Beruf. Pferdebilder gehören zu den wichtigen Dingen in unserem Blog, die am meisten dazu beigetragen haben, dass wir inzwischen mehr als 97.000 Besucher hatten und auch beginnen, über den eigenen Blog erste Einnahmen zu erzielen.

Wenn wir mit unserem Sohn ins Kino gehen, gehört dazu, darüber zu schreiben, wie der Film uns gefallen hat. Wenn wir in der Nähe eine Reitveranstaltung anschauen, berichten wir über unsere Eindrücke und werden so oft gefunden. Das ist mit einem Rock-Konzert oder einem Besuch beim Dog-Dancing nicht anders. Freizeit ist für einen Texter immer auch Job.

Unsere eigene Meinung zu vertreten, gehört ebenfalls dazu, denn ein Netzwerk entsteht darüber, es mit Menschen zu bilden, die ähnlich denken und fühlen.

Man lernt in diesem Job täglich etwas Neues und man lernt auch viel über die Auftraggeber und deren Tätigkeit. Dennoch ist es vermutlich ein langer dorniger Weg, so etwas vielleicht irgendwann einmal selbst machen zu können. Viele dieser Auftraggeber kaufen jahrelang bestehende Blogs auf und halten sie mit den gekauften Texten von uns Autoren am Leben. Selbst so einen Blog kaufen könnten wir uns nicht leisten und um damit genug Umsatz zu machen, würde einer nicht ausreichen, dafür bräuchte es eine große Anzahl an gut laufenden Blogs.

Es sind meistens junge Leute mit einem entsprechenden aktuellen Studium, die Suchmaschinenoptimierung anbieten und uns beschäftigen.

Wir sind so denken wir in unserem Alter ausgesprochen flexibel, dass wir diese Tätigkeit begriffen haben und in der Lage waren, es soweit auszubauen, wie wir es bisher ausgebaut haben. Aber ganz ohne Kapital und Hilfe war mehr nicht machbar. Bisher wurden wir vom Jobcenter eher gehemmt als unterstützt, vermutlich aus Mangel an Kenntnis über unsere Tätigkeit.

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