Samstag, 20. Juli 2013

Hormone und Fettverteilung

Interessant fürs metabolische Syndrom, auch wenn es hier um Aids geht.


Ich suche nach den Gründen für die Bildung von zu viel viszeralem Fett. Habe da was entdeckt, auch wenn es sich um Folgen der Aids-Behandlung handelt, die dazu führen, dass die Fettverteilung sich ändert und diese Menschen mehr viszerales Fett aufbauen und woanders abbauen .. also Bauchfett und Stiernacken anlagern.

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5634


Daraus mal das Wichtigste kopiert:

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Die HIV-assoziierte Lipodystrophie tritt bei etwa 40 bis 50 Prozent der Patienten auf, die mit einer hoch aktiven antiretroviralen Therapie (HAART) behandelt werden. Bei ihnen verändert sich die Fettverteilung, wobei sich zwischen einer Abnahme (Lipoatrophie) und einer Zunahme (Lipo-hypertrophie) unterscheiden lässt. Beide Formen können einzeln oder kombiniert auftreten. Weiterhin kommt es häufig zu Stoffwechselstörungen, wie etwa einer Dyslipidämie oder Insulinresistenz.

Die Lipoatrophie ist gekennzeichnet durch eine lokalisierte Abnahme des Unterhautfettgewebes vor allem im Gesicht, an den Armen und Beinen sowie am Gesäß. Als Auslöser gelten hauptsächlich Nucleosid-analoge Reverse Transkriptase-Inhibitoren (NRTI). Sie hemmen die mitochondriale DNA-Polymerase in den Fettzellen und führen so zu einer quantitativen Verminderung (Depletion) der mitochondrialen DNA und zum Zelltod (Apoptose). Weiterhin scheinen sie die Adipogenese und Adipozytendifferenzierung zu beeinträchtigen. Studien zeigten, dass die NRTI unterschiedlich stark zelltoxisch wirken, wobei Thymidinanaloga wie Stavudin besonders ausgeprägte Effekte aufweisen.

Die Lipohypertrophie ist gekennzeichnet durch eine zentrale Zunahme des Fettgewebes im Bauchbereich. Hierbei handelt es sich vorwiegend um viszerales Fett. Eine Fettzunahme kann aber auch im Brust- oder oberen Rückenbereich auftreten. Letzteres äußert sich als »Stiernacken« oder  »Büffelbuckel«. Wie die antiviralen Wirksubstanzen die Fettzunahme auslösen, ist noch nicht genau bekannt.
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Medikamente zur Behandlung der Lipodystrophie sollten deshalb nicht nur eine Wirksamkeit auf das Fettgewebe zeigen, sondern auch die metabolischen Komplikationen positiv beeinflussen und somit das kardiovaskuläre Risiko senken. Ein möglicher neuer Kandidat befindet sich derzeit in der klinischen Erprobung bei HIV-Patienten mit Lipodystrophie. Dabei handelt es sich um Tesamorelin, ein synthetisches humanes Analogon des wachstumshormon-freisetzenden Hormons (growth hormone releasing hormone oder growth hormone releasing factor, GH-RH oder GH-RF).

Tesamorelin verfügt über eine hydrophobe Aminosäurekette am N-Terminus, die den Abbau durch das Enzym Dipeptidylpeptidase IV verhindert. Dadurch besitzt es eine verlängerte Halbwertszeit im Vergleich zum natürlich vorkommenden GH-RF. Dieses wird physiologisch im Gehirn vom Hypothalamus ausgeschüttet und bewirkt die Freisetzung des Wachstumshormons Somatotropin (STH) aus der Hypophyse.

STH steuert vielfältige Prozesse im Körper und spielt auch eine wichtige Rolle bei der Regulation des Fettstoffwechsels. Weiterhin beeinflusst es den Glucose- und den Knochenstoffwechsel sowie die Regulation des Flüssigkeitshaushaltes. Einen Teil seiner Effekte auf den Fettstoffwechsel vermittelt es durch die Erhöhung der Spiegel von insulin-like growth factor-1 (IGF-1, insulinartiger Wachstumsfaktor-1). Die Freisetzung von GH-RF und STH wird durch einen feinabgestimmten positiven und negativen Rückkoppelungsmechanismus gesteuert. Bei Patienten mit Lipodystrophie ist die STH-Ausschüttung vermindert. Tesamorelin setzt pulsatil STH aus der Hypophyse frei. Damit könnte es eine Verminderung des Bauchfetts und eine Normalisierung der Hyperlipidämie bewirken (3,4)."



Also auch wenn das nun was über Aids ist, gehe ich davon aus, dass eine verminderte Ausschüttung von Somatropin oder STH der Grund sein kann, dass sich bei Menschen egal aus welchen Gründen sonst noch zu viel viszerales Fett bildet.


Was also kann noch dafür verantwortlich sein, dass ein Mensch zu wenig STH oder Somatropin ausschüttet?



Werde mir das Thema mal vorknöpfen und nach und nach hier darüber berichten.

LG
Renate
 

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