Freitag, 14. Juni 2013

Aufstocken der Rente bei häuslicher Pflege


Weil ich mich damit gut auskenne, möchte ich zum Thema, dass inzwischen fast die Hälfte aller Rentner ihr Einkommen mit Sozialhilfe ergänzen müssen, da die Rente nicht mehr reicht, mal was zum Thema Aufstocken und häusliche Pflege sagen, denn dann kommen auf die alten Menschen Probleme zu, die noch in einer Zeit, wo sie so fit sind, mit einem Minijob dazuzuverdienen, nicht ansatzweise so schlimm sind wie in der Zeit, wo sie dement und krank werden und Hilfe brauchen.

Wer nur dement ist, braucht Hilfe, kriegt aber nur die Pflegestufe 0, was bedeutet, die Person, die pflegt, kriegt keinen Cent von der Krankenkasse für die Pflege, muss aber vermutlich ihren Job aufgeben um zu pflegen. Das Sozialamt sagt aber, der Pflegefall ist durch den engen Kontakt nun ein Teil der Haushaltsgemeinschaft und kürzt dem Pflegefall den Sozialhilfeanspruch auf 80 %. Wenn die Rente drunter oder nicht drüber liegt, fehlen also 20 % am Bedarf, denn das Sozialamt sagt, anders als ein Hartz-IV-Empfänger, der 100 % kriegt und als Haushaltsvorstand gilt, muss für einen Menschen, der Grundsicherungsansprüche im Alter oder bei Behinderung hat, die Pflegenden als Haushaltsvorstand herhalten und deshalb auch die 20 % der sogenannten Generalkosten für den Pflegefall übernehmen.

Bei Pflegestufe 0 zahlt man zu, bei 1 bleibt nicht viel übrig, bei allen anderen Pflegestufen ist es halt auch weniger als bei einem Rentner, der nicht auf ergänzende Grundsicherungsleistungen angewiesen ist.

Das könnte oft bedeuten, dass Familien ihre Pflegefälle nicht mehr aufnehmen wollen, weil ihnen das zu teuer wird oder sogar nicht können, weil sie das gar nicht finanzieren können.

Ich kenne das gut von Mama, denn wir haben das ja durchstehen müssen.

Mama hat ja ergänzende Grundsicherungsleistungen im Alter bekommen, weil sie auch nur ganz wenig Rente bekommen hat.

Wir hatten selbst nichts, konnten sie auch beim Jobcenter nicht als unterhaltsberechtigt absetzen, weil sie da nicht zu unserer Bedarfsgemeinschaft gehörte .. aber das Sozi hat dennoch von uns verlangt, diese 20 % für sie zu bezahlen.

Wie viele Alte werden dann, weil sie arm sind, erst recht in den sowieso nicht gut besetzten Pflegeheimen mit viel zu wenig Personal landen?

Die haben noch nichtmal das Recht, dass sie jemand mal mit dem Rollstuhl in den Garten fährt .. denn das gehört nicht zu den Grundleistungen der Pflege dazu.

Und Taschengeld, sich jemand dafür anstellen zu können, haben diese Menschen nicht .. falls die Verwandten nicht mehr kommen, sind die aufgeschmissen.

Und das könnte in unserem Staat Millionen von Menschen treffen.

LG
Renate

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