Montag, 25. März 2013

Unsere Bundestags-Wahlprogramm-Wünsche an alle Parteien


Wunsch Nr. 1


Liebe Politiker, ganz unabhängig davon, ob Ihr die Schuld daran habt, dass jemand die Agenda 2010 ausgeheckt hat oder nicht, keine Partei hat bisher wirklich begriffen, dass die Anhebung des Mindestlohns nicht das einzige Problem ist, das Ihr uns Empfängern von ergänzenden Hartz IV-Leistungen abnehmen könntet.

Dieses Problem heißt volle Absetzbarkeit der realen Werbungskosten, die schlecht bezahlte Arbeiter wegen der Ausübung ihrer Arbeit haben.

Ihr lockt die Hartz IV-Empfänger mit angeblichen Freibeträgen, die aber in der Bevölkerung sehr ungleich verteilt werden.

Wer zu Fuß zur Arbeit gehen kann, mit Fahrrad hin fahren oder aber es nicht allzu weit hat und kein Auto braucht, hat oft viel oder zumindest etwas von diesen Freibeträgen übrig, wer aber viele Werbungskosten hat, kann die selten wirklich absetzen.

Das ist hochgradig ungerecht.

Was nutzt jemand die Angebung des Mindestlohns, wenn trotzdem aufgrund solcher Werbungskosten nichts von den Freibeträgen übrig bleibt!

Gerade Paare und noch schlimmer Familien trifft es nach wie vor, denn die kommen auch mit einem höheren Mindestlohn nicht von Hartz IV weg.

Ihr erstattet keine Vorstellungs- und Bewerbungskosten für 400-Euro-Jobs.

Ihr gebt oft weniger Freibeträge bei einem 400-Euro-Job als Kosten für den Arbeitsweg entstehen.

Findet Ihr das fair?

Bei so manchem schlecht bezahlten Job mag es vorkommen, dass heute ein Mensch bei einem 400-Euro-Job Vollzeit oder zumindest Teilzeit von mehr als 20 Wochenstunden arbeitet.

Könnt Ihr Euch das vorstellen?

Warum erkennt Ihr das nicht an? Ihr habt diese Zustände doch mit Einführung der Agenda 2010 selbst ins Leben gerufen, um den reichen Investoren ihre Renditen zu erhöhen und sie ins Land zu locken!

Warum aber muss das auf dem Rücken der arbeitenden Menschen passieren.

Warum kann ein Leiharbeiter nicht die vollen Kosten für das benötigte Auto, das Handy, die Druckkosten für die ständig neu auszudruckenden Straßenkarten für ständig wechselnde Arbeitswege absetzen, sondern kriegt nur 20 Cent pro km einfache Strecke, was gerade mal für das Benzin, aber nicht für die Finanzierung eines Autokaufs, Reparaturen, neue Reifen und und und ... reicht geschweige denn für Handy aufladen, laufend neue Druckpatronen kaufen und und und ...

Und begreift endlich, dass es eine Strapaze ist, so zu arbeiten und man nicht noch zusätzlich den Druck braucht, sich daneben noch laufend woanders bewerben zu müssen?

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass ein Mensch, der für so einen Lohn arbeitet, oder sagen wir besser, schuftet wie ein Tier, denn Leiharbeit ist nichts anderes, mal frei braucht, um sich auszuruhen?

Und könnt Ihr Euch auch vorstellen, dass die Menschen in diesem Land aufgrund der Arbeit nicht noch reinbuttern, sondern ihre Freibeträge netto übrig behalten möchten?

Also nehmt diese Dinge mal in Eure Wahlprogramme zur Bundestagswahl auf.

Das ist mein Wunsch Nr. 1 und einer der wichtigsten von allen!

LG
Renate


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