Samstag, 6. Oktober 2012

Thema Hufrehe - wieder was Neues


In unserem Hufrehe-Forum hat eins der Pferde unserer Mitglieder gerade einen leichten Rückfall bekommen, nachdem die Stute mit dem Mittel Kamala entwurmt worden ist.

Das haben ihre Frauchens gemacht, weil Kamala ja im Internet als natürlich gehandelt wird. Man liest auch oft, wäre gut und gesund und angeblich besser als die chemischen Wurmmittel, also war ich gestern stundenlang googeln, ob ich was über dieses Kamala finde und ob das Hufrehe auslösen könnte, denn der Hufrehe-Rückfall kam unmittelbar nach der Entwurmung damit.

Als erstes stellte ich dann fest, dass es nicht zum Entwurmen zugelassen wurde, und zwar deshalb, weil es erstens nicht zuverlässig wirkt und zweitens Nebenwirkungen auf die damit behandelten Tiere nicht auszuschließen sind. Ich fand zunächst dann nicht, was da passieren kann, dann später, dass es auch zu so schlimmen Dingen wie Darmlähmungen, Kolik und was weiß ich kommen kann. Mit Pech gehen also nicht nur die Würmer ein, sondern bei falscher Dosierung auch das Pferd an einer Kolik.

Nicht alles, was natürlich ist, ist auch gesund.

Ich erkläre, wenn ich über Hufrehe und vieles mehr schreibe, ja oft Dinge aus der Sichtweise der Ernährungslehre und vertrete oft die Meinung, unsere Nahrung sollte undere Medizin sein, wie es Hippokrates schon sagte, aber Ernährungslehre ist ein seriöses Studienfach, was ich doch mal betonen möchte und sicher etwas, das die Schulmedizin gut ergänzen kann, aber es ist längst nicht alles, was unter Naturheilkunde läuft, auch seriös. Naturheilkunde kann sehr seriös sein, ich kenne auch genug Leute, die jahrelang auf solche Schulen gegangen sind und diese Art zu heilen von der Pike auf gelernt haben, aber ich kenne auch genug Leute, die sich gerade im Internet damit ne goldene Nase verdienen, schweineteuer irgendwelche Wundermittelchen unter dem Deckmäntelchen der Naturheilkunde zu verkaufen, und wenn ich solche Leute in meinem Forum erwische, dann kann ich sehr ungemütlich werden.

Das Gift in Kamala heißt Rottlerin, Isorottlerin, Homorottlerin. Diese Rottlerine gehören zu den Chalkonen.

Laut Wikipedia ist ein Chalkon ein Keton. Okay.

Ketonkörper sagen mir insofern was, als dass der Körper sie in besonders schiefen Stoffwechsellagen bildet, wenn die Atmungskette überlastet ist. Das Gehirn kann sich eine Weile davon ernähren, denn Ketonkörper überwinden die Blutgehirnschranke, aber auf Dauer ist eine Stoffwechselschieflage mit zu vielen Ketonkörpern tödlich .. Diabetiker sterben zum Beispiel daran, wenn es zu viel wird und sie keine Hilfe durch Insulin kriegen.

Laut Wikipedia gibt es z. B. folgende Ketone:

Wichtige Vertreter der Ketone

Aceton entsteht noch nach der Bildung von Ketonkörpern im Stoffwechsel, Fructose ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten, steht im Intermediärstoffwechsel beim Abbau auf der alkalischen Seite, ist im Prinzip nichts Schädliches und kann, wenn es nicht zu viel wird, normal abgebaut werden. Bei zu viel weiß man inzwischen, dass es nicht gesund ist und anders als früher bekommen Diabetiker heute zum Süßen nicht mehr Produkte, die Fructose enthalten, weil man festgestellt hat, die sind gar nicht gesund, wenn es zu viel wird.

Es passiert dabei übrigens das gleiche wie bei zu viel Kamala, man kriegt tierisch Durchfall. Weiß das von meinem Opa, dem wir den Kuchen immer mit Sionon (das war Fructose) gesüsst haben, weil man damals dachte, das wäre gut für ihn und wir bei zu vielen Stücken davon grundsätzlich alle Durchfall bekommen haben.

Beim Diabetiker endet eine Ketoacidose .. wobei zu viele Ketonkörper gebildet werden .. mit Pech irgendwann tödlich. Wenig kann der Körper verarbeiten.

Dass man weiß, dass zu viel Fructose das Metabolische Syndrom begünstigt, ist neu .. lest es mal in dem entsprechenden Link über Fructose in Wikipedia nach. Und da sind wir schon bei der Nähe der Ketone und Hufrehe, denn Rehepferde leiden ja oft am metabolischen Syndrom.

Wenn Ihr in dem Wikipedia-Link mal die sonstigen Ketone anklickt, werdet Ihr feststellen, keins davon ist nun sofort tödlich, aber alle sind gesundheitsschädlich und auf Dauer können die sehr giftig werden und auch, wenn es zu viel wird.

Ich würde sagen, alle diese Dinge bewirken mehr oder weniger bei zu viel irgendwann eine metabolische Stoffwechsellage und die löst nunmal leider bei empfindlichen Pferden sehr schnell Hufrehe aus und bekommt genau genommen auch dem sehr stoffwechselstabilen Pferd nicht wirklich.





http://de.wikipedia.org/wiki/Fructose

Mehr darüber, dass dieses im Kamala enthaltene Rottlerin erstens lähmend wirkt, die Bindungsstelle von ATP einnimmt, deshalb wirkt es vorübergehend lähmend, und in Laborversuchen oft bei Experimenten mit Zellkulturen eingesetzt wird und man festgestellt hat, dass die Wachstumsfaktoren sich zwar wieder erholen, aber bei diesen Zellkulturen anschließend nicht die Adhäsionsmoleküle, es also danach nicht mehr möglich ist, dass diese Zellen einen normalen Zellverband bilden (die bleiben lose - also einzeln), findet Ihr in diesem Thread hier:


Da weiter hinten, denn es ist der Hufrehe-Verlauf unseres Mitglieds-Ponys Lara, die sich schon seit dem Frühling mit allen möglichen Symptomen rumquält.

Was ich mit dieser neuen Info nun konkret anfangen kann, um diese Krankheit weiter zu erhellen, ich weiß es noch nicht genau. Jeder Geistesblitz von seiten eines anderen ist bei uns immer willkommen und wir freuen uns über Leute, die mitdenken.

LG
Renate


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