Dienstag, 25. September 2012

Tierarzt kriegt cholerischen Anfall und verweigert Impfpass-Eintrag


Vor 4 Wochen hatten wir einen normalen Tierarzt-Termin zum Impfen für Tetanus, Influenza und Herpes. War länger nicht gemacht worden und so sollte es eine neue Grundimmunisierung werden.

Ich weiß nicht genau, ob ich hier Namen nennen kann ... also ich kenne den Tierarzt von früher und habe ihn auch schon einmal ähnlich beleidigend werdend erlebt, aber in einem anderen Zusammenhang. Ich erwähne hier einmal, dass er seine Praxis in Schwentinental, Ortsteil Raisdorf hat, auch Kleintiere und ebenso Großtiere wie Pferde behandelt, ist schon älter und hat die Initialen L. J., wenn man Vor- und Nachnamen sucht. Was der Mann erlebt haben mag, also entweder heute bevor er kam oder sonst was Traumatisches mit Pferden, ich habe keine Ahnung, aber denke, vielleicht sollte man seinen Beruf aufgeben, wenn man nicht mehr die Nerven hat, Großtiere zu behandeln, die nicht vollkommen ruhig stehen bleiben, was bei einer Tierarzt-Behandlung ja selten der Fall ist, schon gar nicht,wenn ein Tier sich verletzt hat. So wie dieser Mann heute reagiert hat, bin ich froh, dass es nur ein Impftermin war, denn wenn der so reagiert, wenn es auf Leben und Tod geht, ist man als Pferdehalter bei dem aufgeschmissen und das kann einem schwer verletzten Pferd das Leben kosten.

Wir riefen ihn zum ersten Mal an, als Chiwa ihren ersten Hufrehe-Schub hatte, das war im Jahr 2001. Er stellte die Diagnose Belastungsrehe auf einem Vorderhuf und riet uns damals, sofort einen Schmied dazu zu holen. Ich suchte und fand so schnell keinen Schmied, der Zeit hatte und dann über die Freizeit im Sattel eine Hufheilpraktikerin nach Strasser. Als dieser Tierarzt dann am kommenden Tag wieder kam, um Chiwa noch eine Heparinspritze zu geben, hat er sich ähnlich benommen. Er sah die Hufbearbeitung und brüllte auch rum, ich solle die Frau auf Schadensersatz verklagen, mein Pony würde sich von dieser Hufbehandlung nie wieder erholen und er würde das Tier unter diesen Umständen nicht weiter behandeln. Ich war auch damals sehr irritiert. Auch wenn ich es heute genauso sehe, dass die Hufbearbeitung nach Strasser Chiwa mehr geschadet als genutzt hat, so wie es damals nach der Lehre von Frau Dr. Strasser von jungen, frisch ausgebildeten Hufheilpraktikerinnen eben gemacht wurde, die Art und Weise so zu reagieren war unangemessen, denn ich konnte doch gar nichts dafür und hätte vorher auch gar nicht wissen können, wie diese Hufbearbeitung werden würde. Außerdem hatte ich den Tierarzt gefragt, ob er einen guten Schmied kennen würde, denn wir hatten vorher die Hufe immer selbst bearbeitet, und er hatte das verneint. Hat mir also nicht geholfen, schnell einen Schmied hinzu zu ziehen.

Im Frühling 2002 erlebte ich diesen Tierarzt erneut, und zwar, als Chiwa vermutlich in einem Maschendrahtzaun hängen geblieben war und fast verblutet wäre. Unser damaliger Stallbetreiber rief an, sie würde bluten und ob er einen Tierarzt rufen sollte. Ich ja und bin selbst sofort dazu und er rief seinen damaligen eigenen Tierarzt an, was auch dieser Tierarzt war, der damals gemeinsam mit einer heute auch als Tierärztin praktizierenden Praktikantin kam. Ich bekam die Diagnose, dass im verletzten Bein von Chiwa alle Sehnen und Bänder weg wären und wurde gefragt, ob er sie einschläfern solle, weil ich sie nie mehr würde reiten können. Ich habe dann gefragt, ob sie denn sterben müsse und gebeten, sie doch zu retten. Also machte er mit der Praktikantin einen Druckverband und Chiwa überlebte diesen Unfall.

Die Diagnose muss falsch gewesen sein, denn ich glaube nicht, dass in Chiwas verletztem Bein viele Sehnen und Bänder fehlen. Man kann Chiwa heute wieder reiten und wenn ich nicht immer davon ausgegangen wäre, dass nicht oder dann die letzten Sehnen und Bänden reißen könnten, hätten wir das vielleicht schon viel früher mal versucht. Ich nehme das dem Mann aber nicht übel, denn bei dem vielen Blut war es sicher nicht einfach zu erkennen, was alles kapputt ist und in erster Linie richtig, schnell die Blutung zu stillen statt lange zu schauen. Er kam dann nochmal zum ersten Verbandswechsel, was wir später alleine gemacht haben, auch weil er sehr ungehalten war und Chiwa sich so wehrte.

Als wir später unsere damaligen Pferde Nixe, Reno und Chiwa nochmal von ihm impfen ließen, machte Chiwa großes Theater, er hat sie damals aber geimpft. Ich habe dann trotzdem jahrelang eine andere Tierärztin zum impfen und auch später für weitere Hufrehe-Behandlungen von Chiwa gehabt, einfach weil vor der Chiwa keine Angst hatte. Ich schob das auf den Unfall mit der Angst, kann auch daran gelegen haben, denn der war ja ein furchtbarer Schock für unser Pony.

Mit der Tierärztin, die ich dann jahrelang hatte, gab es später einen Konflikt, der hier nicht dazu gehört und da wir nach meiner Scheidung auch große finanzielle Probleme hatten, wurden meine Pferdis 2007 zum letzten Mal geimpft. Es muss da bei Prima gut geklappt haben, ich war zwar nicht dabei, aber meine Tochter hat nicht erzählt, dass es ein Problem gewesen sei, meine Pferde zu impfen.

Na ja, wir brauchten mal wieder einen Tierarzt nur um impfen und ich rief den alten an, dachte,der wäre im Prinzip zwar so ein Bauern-Typ, aber so seien Großvieh-Tierärzte eben und er wäre schon im Prinzip okay.

Beim letzten Impftermin ließ sich Chiwa super von ihm impfen. Bei Prima war das nur ein bisschen schwierig, weil sie auch da immer auswich .. klar, der Onkel Doktor mit der langen Nadel wollte sie halt stechen, das mögen Tiere ja oft nicht so. Sie hat ihm aber nichts getan, war nur ein kleines Geduldsspiel von einigen Minuten, sie zu impfen, weil sie eben nicht richtig still gehalten hat. Er war da nett und sagte noch, die Eintragung in die Impfpässe könnten wir beim zweiten Termin auf einmal machen, wir würden uns ja in 4 Wochen wieder treffen. Er meinte auch, na ja beim nächsten Termin würde Prima sicher noch mehr zappeln, weil sie ihn dann wieder erkennen würde, klang aber nett.

Heute nun meinte Jürgen, machen wir Prima zuerst und sie wich wieder aus, mehr nicht ... halt dieses im Kreis drehen, was ich gut kenne, wenn Jürgen Chiwa sattelt. Meinen Vorschlag annehmen, Prima mit Leckerchen abzulenken, was beim Satteln immer super ist, das wollte er ja schon beim letzten Mal nicht. Chiwa hatte gar keine Gelegenheit, heute etwas falsch zu machen, weil er gar nicht erst versucht hat, sie zu impfen. Auch bei Prima hat er es nicht lange probiert, so dass es gerechtfertigt gewesen wäre, so ein Theater zu machen. Sie stand nicht sofort ganz still, drehte sich einige Mal zur Seite, also es dauerte nur allerhöchstens 1 - 2 Minuten, bis dieser Mann plötzlich wie ein Irrer anfing zu brüllen.

Es fielen da Worte wie Mist und Dreck und die Scheißgäule würden zum Schlachter gehören, solche Tiere hätten nicht verdient zu leben. Ich kann das konkret gar nicht alles wieder geben, wie dieser Tierarzt sowohl uns beide als auch unsere Pferde beleidigt und beschimpft hat.

Ich blieb ruhig, Jürgen auch. Wir haben beide den Mann nicht beleidigt. Als er noch am Auto stand und ich dachte, er würde allmählich wieder runter kommen, habe ich höflich gefragt, ob er mir jedenfalls für den nächsten Tierarzt, den ich dann suchen müsste, die letzte Imfpung in die Ausweise eintragen könnte, sagte er, nein das würde er nicht machen und hat mich erneut beleidigt und es fielen wieder Worte wie Scheiße, Mist und Dreck und Scheißgäule, die zum Schlachter müssten.

Ich war nur noch entsetzt und habe mir inzwischen gedacht, dass Prima ja ein besonders sensibles Pferd ist, zwar schwierig, aber eigentlich auch bei den richtigen Menschen durchaus lieb und zu händeln. Der richtige Schmied kann ja auch ohne Probleme ihre Hufe bearbeiten, wo sie viel länger still stehen muss, und das sogar auf 3 Beinen.

Ob Prima diese unterschwellige Aggressivität oder Angst und was immer bei diesem Mann so drin sein mag, der sich in meinen Augen wirklich einen anderen Job suchen sollte, vielleicht schon vorigen Monat gefühlt haben mag und deswegen so ängstlich war? Prima ist sensibel, ich halte das durchaus für möglich und bin wirklich gespannt, wie das beim nächsten Versuch wird. Ich war wie gesagt, noch nie dabei, wenn Prima geimpft wurde.

Aber meine Meinung in Bezug auf diesen Tierarzt steht jetzt nach diesem Horroerlebnis definitiv fest. Egal was los war, ob er heute Stress hatte, irgendwann mal von einem Pferd so verletzt wurde, dass er ein Trauma hat und deshalb Angst vor Pferden, die nicht lammfromm sind .. der Mann hat seinen Beruf verfehlt und sollte nicht mehr auf Tiere losgelassen werden. Beim Impfen ist sowas vielleicht nur sehr ärgerlich, denn Jürgen hat sich für den Termin heute ja extra Urlaub genommen. Wenn ein Pferd aber akut Hilfe braucht und auf so einen cholerischen Menschen stößt, was ein Großvieh-Tierarzt ganz sicher nicht sein sollte, das hat schon verloren, bevor der kommt.

Kann hier nur warnen und raten, sich einen Tierarzt auszusuchen, der nicht schon bei sowas Harmlosem wie einem Impftermin ausrastet, damit man im Notfall einen hat, der auch die Nerven hat zu helfen.

LG
Renate


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